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selber machen

„Ich mach’s schnell selbst“ – klingt harmlos, kostet aber Vertrauen, Zeit und Entwicklung

Vielleicht sagen Sie ihn nicht laut. Aber Ihre Assistenz spürt ihn trotzdem.
„Bevor ich es erkläre, mach ich’s lieber selbst.“

Das klingt hands-on – ist aber ein echter Entwicklungs-Bremser.
Für Ihr Team. Für Ihre Assistenz. Und am Ende: für Sie selbst.

Denn was dieser Satz unausgesprochen vermittelt:
🔻 „Ich trau dir das nicht zu.“
🔻 „Du bist zu langsam.“
🔻 „Ich mach’s halt besser.“
🔻 „Meine Zeit ist wichtiger als deine Entwicklung.“

Und was passiert dann?
👉 Ihre Assistenz zieht sich zurück.
👉 Verantwortung bleibt bei Ihnen – selbst bei Aufgaben, die längst delegierbar wären.
👉 Sie arbeiten am Limit.
👉 Und die Rolle Ihrer Assistenz? Bleibt weit unter ihren Möglichkeiten.

Ein Beispiel aus dem Alltag:
Sie haben ein wichtiges Projekt-Update für den Vorstand.
Anstatt Ihre Assistenz in die Vorbereitungen einzubinden, machen Sie die Präsentation lieber selbst.
Weil: „Das muss einfach perfekt sein.“

Aber was lernt Ihre Assistenz dadurch? Offenbar ist mein Beitrag nicht gefragt. Ich bleibe bei Kalender, Reisen, Ablage.

Doch moderne Assistenz kann so viel mehr.
Und moderne Führung bedeutet, das auch zuzulassen.

Denn wer Aufgaben zurückhält, zeigt nicht Stärke – sondern oft:
🔸 Kontrollbedürfnis
🔸 Ungeduld
🔸 Misstrauen
🔸 Angst vor Fehlern
🔸 oder schlicht: ein fehlendes Onboarding

Das Ergebnis ist teuer.
Was Sie unbewusst sabotieren:
❌ Eigeninitiative
❌ Mitdenken
❌ Selbstständigkeit
❌ Vertrauen
❌ Zukunftsfähigkeit Ihrer Zusammenarbeit

Statt reflexartig zu sagen „Ich mach’s lieber selbst“, fragen Sie sich:
Was braucht meine Assistenz, um diese Aufgabe künftig zu übernehmen?
Woran liegt es, dass ich (noch) nicht loslassen kann?
Bin ich bereit, in Entwicklung zu investieren – oder nur in Perfektion?

Denn ja: Befähigung kostet Zeit, Geduld und manchmal auch Nerven.
Aber sie zahlt sich aus – für alle. Wer alles selbst macht, hat kein starkes Team. Wer nicht delegiert, bleibt in alten Mustern gefangen.

Und wer seiner Assistenz nichts zutraut, bekommt auch kein Zutrauen zurück.

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