So lautete das Feedback der Ex-Chefin über eine Assistentin, die fachlich top war, aber intern einfach übersehen wurde. Warum? Weil sie sich aus allem „Politischen“ raushielt – aus Angst, in Spielchen verwickelt zu werden. Leider wurde ihr Beitrag dadurch unsichtbar. Und Sichtbarkeit ist nun mal entscheidend, wenn es um Entwicklung geht.
Als Assistentin bewegen Sie sich mitten im organisatorischen Herzstück des Unternehmens. Sie sehen viel, hören viel – und haben dadurch auch großen Einfluss. Wie Sie Büropolitik zu Ihrem Vorteil nutzen können, ohne Ihre Werte zu verraten? Hier sind sieben praxisnahe Impulse:
1. Werden Sie sichtbar – aus den richtigen Gründen
Zeigen Sie Initiative, z. B. indem Sie interne Events organisieren, im Assistenznetzwerk aktiv sind oder sich bei Projekten mit Außenwirkung engagieren (z. B. bei der Nachhaltigkeitswoche oder dem Diversity Day).
Bewahren Sie sich gleichzeitig einen positiven, professionellen Ruf – durch Verlässlichkeit und diskrete Kommunikation.
2. Verstehen Sie, was Ihre Führungskraft wirklich braucht
Richten Sie Ihre Unterstützung daran aus. Wenn Chef oder Chefin z. B. stark unter Zeitdruck steht, priorisieren Sie Aufgaben klar mit – und bieten Sie direkt Lösungen an, statt nur Probleme zu berichten.
3. Halten Sie sich raus aus Klatsch und Tratsch
Auch wenn man schnell zur Vertrauensperson wird: Steigen Sie nicht in Lästereien ein. Lenken Sie Gespräche charmant auf produktive Themen um („Was läuft denn gut diese Woche?“).
4. Dokumentieren Sie Ihre Erfolge
Führen Sie ein Erfolgstagebuch – egal ob analog oder digital. Haben Sie eine besonders gelungene Veranstaltung vorbereitet? Oder war Ihr Vorschlag ausschlaggebend für einen reibungslosen Kundentermin? Teilen Sie diese Beiträge regelmäßig in geeigneter Form mit Ihrer Führungskraft.
5. Netzwerken Sie mit Herz – nicht mit Hintergedanken
Helfen Sie Kolleg*innen, wenn Sie können – und bauen Sie dadurch echte Verbündete auf, die auch Sie im entscheidenden Moment unterstützen. Gegenseitigkeit wirkt oft langfristiger als berechnendes Kalkül.
6. Urteilen Sie nicht vorschnell
Hat jemand eine Mail übersehen oder plötzlich abweisend reagiert? Fragen Sie nach, statt direkt zu bewerten. Missverständnisse aufzuklären stärkt Beziehungen – und Ihre Professionalität.
7. Denken Sie über Abteilungsgrenzen hinaus
Knüpfen Sie Kontakte zu Kolleg*innen aus IT, HR oder Kommunikation. Eine gute Verbindung kann Wunder wirken – z. B. wenn Sie kurzfristig eine Raumfreigabe oder Unterstützung für ein Event brauchen. So werden Sie zur unersetzlichen Schnittstellenmanagerin.
Büropolitik muss nichts Negatives sein – wenn man sie als Chance versteht, sich selbst, die Zusammenarbeit und das Unternehmen weiterzubringen.