Wie Montag angeteasert, heute die Fortsetzung, warum unser Fokus eher auf dem Negativen liegt:
Stellen Sie sich vor, unser Gehirn wäre ein Steinzeit-Wächter. Damals war es überlebenswichtig, Gefahren sofort zu erkennen und abzuspeichern. Ein Rascheln im Gebüsch? Könnte ein Säbelzahntiger sein. Lieber einmal zu viel wegrennen als einmal zu wenig. War sicherer.
➡️ Negative Erfahrungen wurden vom Gehirn also blitzschnell gespeichert, um beim nächsten Mal schneller reagieren zu können.
➡️ Positive Erlebnisse hingegen waren „nice to have“, aber nicht überlebensnotwendig. Dafür hat sich unser Gehirn nicht so beeilt.
Heute leben wir in Büros, nicht in Höhlen.
Das Problem: Unser Gehirn hat sich in dieser Hinsicht kaum weiterentwickelt.
Auch wenn wir heute eher einem kritischen Blick im Meeting ausgesetzt sind als einem Raubtier, reagiert unser Gehirn oft noch so, als wäre beides gleich gefährlich.
Das Ergebnis?
– Kritik, Peinlichkeiten, Fehler brennen sich schnell ein.
– Lob, Erfolge, Komplimente rauschen gerne mal durch – wenn wir sie nicht bewusst festhalten.
Darum die 12-Sekunden-Regel
Positive Emotionen brauchen etwa 12 Sekunden bewusste Aufmerksamkeit, damit sie wirklich im Langzeitgedächtnis ankommen. Das ist wie eine Art „Download-Zeit“ fürs Gehirn.
💡 Tipp: Wenn Sie sich über etwas freuen, drücken Sie innerlich mal auf Pause. Spüren Sie es bewusst. Verweilen Sie ein paar Sekunden bei dem Moment – dann bleibt er.