Das darf echt nicht wahr sein!
Zwei ähnliche Gespräche mit Assistentinnen innerhalb von zwei Wochen beschäftigen mich seit gestern.
Wir hatten Kennenlerngespräche und ich hatte bezüglich der Lebensläufe Fragen, da es mehrere Lücken über drei/vier Jahre bzw. 450 EUR-Jobs gab, die sich mir nicht schlüssig erklärten. Während des Gesprächs stellte sich bei beiden heraus, dass sie ihre drei Kinder verschwiegen und die mehrjährige Elternzeit nicht erwähnten. Das ließ mich völlig konsterniert zurück. Ist Kinderhaben und Care-Arbeit peinlich und im professionellen Umfeld zu verschweigen? 👶
Wie kommt man auf so etwas??? Den beiden wurde während eines Karrierecoachings geraten, ihre mehrjährige Elternzeit aus dem Lebenslauf zu entfernen. Die Begründung war, dass dies für die angestrebte Position nicht relevant sei. Genau das ärgert mich enorm.
Beide hatten darüber hinaus in Vorstellungsgesprächen schlechte Erfahrungen gemacht. Diese Jahre wurden nicht gewürdigt und gerade von potenziellen Vorgesetzten wurde hinterfragt, ob sie noch ausreichend qualifiziert / leistungsfähig wären. WHAT?
Beide Assistentinnen sprechen mehrere Sprachen 🌍, bildeten sich weiter und haben „nebenbei“ die Betreuung von drei Kindern übernommen. Das zeigt doch wohl eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit und ihr Engagement.
Ich habe beiden geraten, die Elternzeit wieder in ihren Lebenslauf aufzunehmen und sie nebenbei gefragt, ob sie überhaupt für jemanden arbeiten möchten, der ihren Lebensweg und die Erziehung von Kindern und die Familienarbeit nicht würdigt.
Auf das Thema, dass auch Väter die Elternzeit übernehmen können, möchte ich hier nicht eingehen. Die beiden haben sich bewusst für dieses Konzept der Kindererziehung entschieden. Es geht hier einfach darum, anzuerkennen, was für eine unglaubliche Leistung Elternzeit ist.💪 Diese wertvolle Erfahrung sollte auch im professionellen Umfeld nicht unter den Tisch fallen. Oder?