Manchmal ist die größte Herausforderung nicht der Job, sondern das Ankommen
Mit der Bitte um ein Coaching rief mich eine Assistentin an, die dringend Klarheit suchte. Sie hatte eine neue Stelle als Vorstandsassistenz begonnen und war zutiefst verunsichert, ob das wirklich der richtige Platz für sie ist. Vielleicht kennen Sie diese Situation? Dann könnte ihre Geschichte auch für Sie hilfreich sein.
Ihre Jobsuche dauerte einige Zeit – endlich schien sie die ideale Aufgabe gefunden zu haben.
Erster Tag: Total aufgeregt kam sie ins fremde Firmengebäude, kannte ihren Chef und die Assistenzkolleginnen nicht und fühlte sich erst einmal vorsichtig beäugt. Außerdem gab es zu dieser Zeit super viel zu tun und sie musste dennoch eingearbeitet werden. Mehr und mehr fühlte sie sich wie ein Störfall und ihre Kolleginnen empfand sie auch nicht als Hilfe. Letztlich zog sie sich zurück und ging immer unglücklicher nach Hause.
In unserem ersten Coaching-Termin schauten wir uns die aktuelle Situation gemeinsam an:
✔️ Sie hat jede Menge Fachwissen (dafür hat man sie eingestellt)
✔️ Sie kennt die Unternehmenskultur noch nicht
✔️ Sie kennt das Team und die informellen Regeln nicht
✔️ Sie ist nervös und unsicher
✔️ Sie hat kaum Kontakte in der Firma
✔️ Sie hat viele Fragen und macht auch Fehler
✔️ Sie fühlt sich überfordert
✔️ Sie ist hoch motiviert und voller Freude gestartet
Dann probierten wir etwas aus: Einen Perspektivenwechsel.
Was, wenn sie die Lage durch die Augen ihrer Kolleginnen sieht? Vielleicht hatten sie Angst vor dem Neuling, (dachten: 😱 sie ist jünger, bringt mehr Fremdsprachen mit und ist fachlich vielleicht qualifizierter), eventuell fühlten sich auch überfordert, denn das Pensum war hoch und sie stellte viele Fragen (auch manchmal doppelt). Sie verstand auf einmal, dass es auch für ihr Umfeld nicht einfach war und ihr Rückzug für die Kolleginnen vielleicht sogar kühl gewirkt haben könnte.
Dieser Wahrnehmungswechsel eröffnete ihr ein vollkommen neues Bild, das von Verständnis geprägt war. Sie nahm auch ihre neuen Kolleginnen wahr und beschloss in der folgenden Zeit auf die Kolleginnen zuzugehen. Es gab gute Gespräche, und Missverständnisse, die durch falsche Kommunikation und Vorannahmen entstanden, wurden aufgelöst.
Fazit:
Geben Sie nicht zu früh auf! Manchmal sind es Missverständnisse oder unausgesprochene Gedanken, die Probleme größer wirken lassen. Reden hilft. ✨